Wie alles begann…

Die Geschichte von Neulußheim und im weiteren Verlauf der Dorfentwicklung die Eröffnung des katholischen Kindergartens.

 

In unserem Ort, ist es deutlich leichter den Ursprung und somit das wahrscheinliche Gründungsjahr

herauszufinden, als in größeren und bekannten Gemeinden.Denn da  dieser kleine Flecken Land für

die “Großen” der Weltgeschichte oft nur ein nutzloser Landstrich ohne Klöster, Kirchen und große

Namen war, wurde er auch nicht wert befunden, in einer Chronik erwähnt zu werden.

Doch eine Erwähnung, eine wichtige dazu, die gibt es...

 

       - Die Gründung Neulußheims 1711 durch Julius Schickard –

 

Doch wie kam dieser Julius Schickard dazu, gerade auf diesem Teil Deutschlands ein Dorf zu gründen.

 

Dazu etwas aus der Geschichte:

 

Zunächst gab es weder Alt - noch Neulußheim, sondern nur ein Gebiet mit einzelnen Bauern unter

 

dem Namen Lußheim. Und dieses Lußheim. Um dieses Lußheim wurde je nach Erfordernis von

Bischöfen, Fürsten und Klöstern untereinander getauscht, verschenkt oder als Wiedergutmachung

weitergegeben. So kam es, das zur Zeit Julius Schickards das Gebiet um Lußheim unter der Herrschaft

der Herzöge von Württemberg stand, die ihren Sitz in Speyer hatten. Durch die Kriege

im 17. und 18. Jahrhundert war die Bevölkerung sehr dezimiert und auch das Land blieb zum großen Teil
unbebaut. So kam der damalige Speyrer Vogt Julius Schickard aus Unteröwisheim auf die Idee einen

Antrag an die Kirchenbehörde zu stellen  “ 100 Morgen unbebautes Ackerland bewirtschaften zu dürfen.”

Diesem Antrag wurde 1711 entsprochen und so errichtete er einen Maierhof nebst Wirtschaft und Bierbrauerei.

Diese kleine Ansiedlung hatte noch keinen speziellen Namen, sondern wurde noch unter der Bezeichnung

“Lußheim" geführt. Für den Speyrer Schickard war die Bewirtschaftung dieses Landes zunächst eine

Nebenbeschäftigung, so das er selbst die meiste Zeit in Speyer lebte. Er stellte für die Arbeiten auf seinem

neu erworbenen Land zumeist Tagelöhner ein, für die er Unterkünfte erstellte und die meist evangelisch

waren. So wurde auch schon während der Dorfplanung Julius Schickards der evangelische Kirche ein fester

Platz zugewiesen.Jedoch erst nach dem ersten Weltkrieg beginnt die Geschichte der katholischen

Kirchengemeinde in Neulußheim. Es gab zwar schon nach der Jahrhundertwende vereinzelt katholische

Familien, sie waren jedoch kirchlich immer noch auf Hockenheim angewiesen.

So kam es am 1. Adventssonntag 1922 zu einem geschichtlichen Ereignis:

 

             “ Der erste katholische Gottesdienst “

 

Zwar noch in einem Schulzimmer und durch die Kapläne aus Hockenheim…aber der Anfang war gemacht.

Der nächste Schritt war 1925 der Erwerb des Anwesens Altlußheimerstraße, der Familie Seitz und die Einrichtung einer Schwesternstation mit Kinderschule und Hauskapelle. Nicht lange danach überbauten sie die Einfahrt, worin sie werktags eine Nähschule unterbrachten und Sonn - und Feiertags Gottesdienste abhielten.

Schon 1927 erwarb Dekan Englert ein 25 Ar großes Grundstück Ecke

Korn- und Schillerstraße auf dem nun die katholische Kirche ihren Platz gefunden hat.

Kurz danach wurde ein weiteres Gebäude und Grundstück zum Verkauf angeboten.

Anbieter war Konrad Scheck und seine Immobilie: eine Zigarrenfabrik mit Wohnhaus, Nebenräume und Grundstück zwischen Wingert - und Kornstraße.

Schon im April 1928 wurde der Kauf perfekt gemacht und nicht lange danach, am 19.8.1928 wurde der erste Gottesdienst im umgebauten Fabrikgebäude abgehalten. Fast 30 Jahre blieb diese Fabrik die Heimat der katholischen Trägerschaft. Erst 1956 /57 wurde auf dem freien Platz Ecke Korn- und Schillerstraße ein Kirchenneubau errichtet.

Die Schwestern, darunter auch eine Kindergartenschwester, zogen ins neue Wohnhaus in der Wingertstraße. Dort eröffneten sie eine Nähschule und eine Kinderschule in einem Nebenraum.

Erst am Palmsonntag 1966 konnte der neu erstellte katholische Kindergarten auf dem Gelände der ehemaligen Notkirche seiner Bestimmung übergeben werden.

Mit drei Gruppen, insgesamt 90 Kindern und unter der Leitung einer Ordensschwester der Franziskanerinnen, war der katholische Kindergarten sehr schnell ein fester Bestandteil der Gemeinde.

Ab 1976 übernahmen freie Erzieherinnen die Betreuung der Kinder, jedoch auch jetzt, wie zur Zeit der Schwestern, besuchen auch Kinder anderer Konfessionen diese Einrichtung.

Das bauliche Bild der Einrichtung veränderte sich in den darauf kommenden 20 Jahren nicht, so dass, nachdem die Gemeinde einen neuen Kindergarten eröffnete, Instandsetzungsmaßnahmen dringend erforderlich waren. Nach langen Gesprächen aller Beteiligten konnte am 18.11.1996 endlich

mit einem Umbau und der Verkleinerung auf zwei Gruppen begonnen und schon am 18.03.1997 der Betrieb in den “Neuen” alten Räumen wieder aufgenommen werden. Nun nach wiederum mehr als 10 Jahren und großen gesellschaftlichen Veränderungen in der Betreuung der Kinder, sowie der Bedarfsentwicklung im Ort wurde im Februar 2009 begonnen eine Kindergartengruppe in eine Krippengruppe umzubauen, um diese am 01.05.2009 in Betrieb zu nehmen.